Den bekam ich heute, als Dr. O. den Motor unter die Lupe genommen hat. Und der verhieß schon mal nichts Gutes. Nur soviel: Kolbenkippkante, verrostete Zylinderlaufbahn, eine abgerissene Hauptlagerschraube und ein paar andere nicht nennenswerte Kleinigkeiten standen auf dem Befund.
Im ersten Moment sah ich mein Budget schon dahin rieseln. Denn Aufbohren, hohnen, neue Übermaßkolben, neue Pleuel- und Hauptlager … das wird nicht gerade billig. Aber auf die Kadett-C-Szene ist im Notfall immer Verlass. Denn schon wenige Stunden später hatte ich mir Kolben geangelt, die zuvor ein paar Kilometer in einem 6-Zylinder-CIH gearbeitet haben. Und das für einen Preis, den ich sonst für einen einzelnen Kolben löhnen würde. Neue Lager, Gleitschienen, Dichtungen etc. gibt es ja dagegen zu Hauf im Netz.
Aber natürlich wollte ich mir das Ganze auch einmal vor Ort anschauen. Und das sah dann erwartungsgemäß gar nicht wirklich besser aus, als beschrieben. Hohnspuren waren in keiner der vier Zylinder mehr zu erkennen. Und der Rost an Kolben und Zylinderlaufbahn rührt höchstwahrscheinlich daher, dass ich den Motor 2010 nicht einmal annähernd etwas konserviert hatte. Ganz nebenbei hatte ich noch gehofft zu erfahren, welche Art Nockenwelle in dem 20E-Motor verbaut worden war. Aber außer der handgeschriebenen Bezeichnung “10 D” ist dem Teil nichts Aussagekräftiges zu entnehmen. Vielleicht finde irgendwann durch Zufall mal eine Spur zu einem Hersteller.
Den zu bohrenden Unterbau habe ich mir bei dieser Gelegenheit gleich unter den Arm geklemmt, um ihn in der Zylinderschleiferei abzugeben. Denn die war zufällig keine 5 Min. von meiner Wohnung in Dresden entfernt.
Ein erster Lagebericht
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