{"id":2327,"date":"2016-08-02T15:00:11","date_gmt":"2016-08-02T14:00:11","guid":{"rendered":"https:\/\/4raederund1brett.wordpress.com\/?p=2327"},"modified":"2016-08-02T15:00:11","modified_gmt":"2016-08-02T14:00:11","slug":"und-es-war-juli","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.4raeder1brett.de\/blog\/2016\/08\/02\/und-es-war-juli\/","title":{"rendered":"Und es war Juli"},"content":{"rendered":"
Nach vier Wochen Stille auf 4R1B will ich euch, wie versprochen, mal wieder auf den aktuellen Stand der Dinge bringen. Ich war nat\u00fcrlich nicht unt\u00e4tig, hab viele Sachen f\u00fcr den Kadetten gekauft, einige wieder verkauft und auch ein bisschen Geld in den Sand gesetzt … Und eigentlich wollte ich ja den Himmel<\/a> schon l\u00e4ngst mal eingeklebt haben. Doch erstens kommt es zweitens anders, und drittens als man viertens denkt …<\/p>\n Seit Ende Juni habe ich nun f\u00fcr meinen “Blinker oben”, heute w\u00fcrde man dazu Facelift sagen, ein paar intakte Fahrtrichtungsanzeiger ergattert. Und weil ich ja immer so wahnsinnig entscheidungsfreudig bin, gab es gleich zwei Paar. Zum einen Originale in orange und zum anderen die wei\u00dfen Blinker, die urspr\u00fcnglich nur f\u00fcr die Exportmodelle gedacht waren. Die H4-Scheinwerfer haben dagegen ein ganzes St\u00fcck mehr Zuneigung n\u00f6tig: Die Lampent\u00f6pfe hatte ich ja im letzten Monat schon geschw\u00e4rzt, die sind also erledigt. Nun waren also noch die Streuscheiben und sp\u00e4ter die Reflektoren an der Reihe: Dann waren da noch die Reflektoren, bei denen ich euch zu folgender Vorgehensweise raten m\u00f6chte: Diese \u00e4u\u00dferst sensiblen Teile haben bei mir erst einmal ein schonendes Reinigungsbad in “destilliertem Sp\u00fclwasser” erhalten. Und solltet ihr hier und da doch noch mal dr\u00fcber wischen m\u00fcssen, dann allerh\u00f6chstens mit einem Mikrofasertuch. Nehmt um Himmels Willen weder einen 08\/15-Wischlappen, noch Leitungswasser, noch sonst irgendwelche anderen Reinigungsmittel! Es sei denn, ihr m\u00f6chtet wissen, wie es unter der Chromschicht aussieht. Genau das ist mir n\u00e4mlich beim ersten Mal passiert \ud83d\ude41 Das Chrom ist hier im wahrsten Sinne des Wortes nur hauchd\u00fcnn aufgebracht. Wenn die Teile sauber sind, lasst ihr sie einfach an der Luft trocknen. Durch das destillierte Wasser m\u00fcsst ihr auch keine Wasserflecken bef\u00fcrchten.<\/p>\n Mittlerweile bin ich mit meinem Monatsr\u00fcckblick beim letzten Juli-Wochenende angekommen. Diesmal hatte ich Gl\u00fcck und konnte mit meinem W\u00e4gelchen auf die Hebeb\u00fchne. Und die Chance, etwas am Unterbau machen zu k\u00f6nnen, habe ich nat\u00fcrlich gleich genutzt. Die n\u00e4chste Sache, die ich schon ewig vor mir her geschoben habe: Das Deichselrohr und die Mittellagerbr\u00fccke mussten seit der R\u00fcckkehr<\/a> von Dr. O. ohne irgendeinen Korrosionsschutz auskommen. Also musste das Teil f\u00fcr die Lackierung nochmal raus. Nur macht sich das im eingebauten Zustand sehr bescheiden, da die Hinterachse in der Luft h\u00e4ngt und somit nat\u00fcrlich ziemlich unter Spannung steht. Der Einbau dagegen war \u00e4hnlich\u00a0 abenteuerlich, doch ich will aus Arbeitsschutzbedenken nicht weiter darauf eingehen \ud83d\ude09<\/p>\n\n Weniger problematisch war der Einbau des neuen verstellbaren Panhardstabes. Des was?! Ja, Autos mit starrer Hinterachse<\/a> haben so ein eben genanntes F\u00fchrungselement<\/a> verbaut, erfunden vor \u00fcber 120 Jahren von dem franz\u00f6sischen Automobilpionier Ren\u00e9 Panhard. Und warum muss er verstellbar sein? Ganz einfach: Weil das Auto tiefergelegt ist, ver\u00e4ndert sich auch die Achsgeometrie, genauer gesagt der (diagonale) Abstand zwischen Achse und Karosserie. Bliebe diese Diagonale gleich, w\u00fcrde die Achse nicht mehr mittig unter dem Fahrzeug stehen. Jetzt fragt ihr euch vielleicht, was denn dann vorher verbaut war. Nun, wie soll es bei meiner Ex-Bastelbude anders sein: ein umgeschwei\u00dfter ovaler Panhardstab. Und oval sagt dem OPEL-Kenner: Der stammt aus einem Manta …<\/p>\n <\/p>\n
\nOkay, das mit dem Wei\u00df hat einer der Vorbesitzer bei den Unterteilen irgendwie zu w\u00f6rtlich genommen, ihr seht es ja selbst auf dem unteren Bild … Aber gl\u00fccklicherweise ist das nichts, was man nicht mit handels\u00fcblicher DOT4-Bremsfl\u00fcssigkeit wieder hinbekommt. Also alles sch\u00f6n putzen, Wandwei\u00df runter und neues Dosenschwarz drauf. Fertig.<\/p>\n
\nZu allererst habe ich die Gl\u00e4ser vom Kunststoffrahmen getrennt, bei knapp 100 \u00b0C f\u00fcr reichlich f\u00fcnf Minuten im Backofen \ud83d\ude42 Der Klebstoff wird dadurch sch\u00f6n weich und der Rahmen l\u00e4sst sich m\u00fchelos vom Glas abziehen. Warum tue ich das eigentlich? Nun, ich mag einfach diese dunkle Scheinwerfer-Optik, wie z.B. bei diesem C-Coup\u00e9<\/a>. Das bedeutet, dass das Innenleben quasi komplett schwarz get\u00fcncht werden muss. Gesagt, getan. Die Rahmen und die Reflektorhalter waren relativ schnell im heimischen Keller geschw\u00e4rzt.<\/p>\n
\nIm Anschluss habe ich mich voller Tatendrang auf die Scheinwerfergl\u00e4ser gest\u00fcrzt, nat\u00fcrlich nur im \u00fcbertragenen Sinne, sonst h\u00e4tte das b\u00f6se Flecken gegeben \ud83d\ude09 Wie man auf dem Bild oben sieht, ist die Oberfl\u00e4che von unz\u00e4hligen kleinen Steinschl\u00e4gen \u00fcbers\u00e4ht. Aber wie bekommt man das nur wieder hin?
\nEine M\u00f6glichkeit w\u00e4re gewesen, die Oberfl\u00e4che soweit herunter zu schleifen, bis man alle Krater beseitigt hat, um anschlie\u00dfend alles mit Nassschleifpapier und Schleifpaste\/-politur wieder glasklar zu bekommen. Nur fehlte es mir f\u00fcr den ersten Arbeitsgang schlicht und ergreifend an einem passenden Werkzeug, wie z.B. einem Rotationsschleifer.
\nAlso habe ich mich mal nach einer Low-Budget-Variante umgeh\u00f6rt. Die sieht vor, das Glas mit mehreren Schichten Klarlack zu versehen, um so die Unebenheiten quasi aufzuf\u00fcllen und es dann, auch wieder mit Nassschleifpapier und Schleifpaste, wieder herunter zu schleifen. So hab ich es dann auch versucht, doch das Ergebnis war ern\u00fcchternd: Zwar erh\u00e4lt man dadurch eine spiegelglatte Oberfl\u00e4che, nur sieht man die Steinschl\u00e4ge immer noch auf den ersten Blick. Das war er dann also, der ber\u00fchmte “Satz mit X”. Bei kleinen Zusatzscheinwerfern bzw. bei nur wenigen kleinen Einschl\u00e4gen mag das vielleicht so funktionieren, aber f\u00fcr meine Problempatienten hier leider nicht.
\nAber Kopf hoch, weiter geht’s! Ich hab mir nun ein paar andere Streuscheiben besorgt. Wenn die gut aussehen, und die Zeit es erlaubt, werdet ihr als n\u00e4chstes hoffentlich Bilder der fertigen Scheinwerfer zu sehen bekommen \ud83d\ude09<\/p>\n
\nAnfang Mai stand ich ja vor dem Problem<\/a>, dass nach dem Einbau der HA-Bremsen die R\u00e4der blockierten. Der Grund waren, wie sich bald herausgestellt hat, die festgegammelten Exzenter zur Einstellung der Bremsbel\u00e4ge. Nun h\u00e4tte es zwar diverse DIY-L\u00f6sungen daf\u00fcr gegeben, ich habe mich dann aber doch gleich f\u00fcr andere Ankerbleche mit noch funktionierenden Exzentern entschieden. Die waren zwar nicht gerade g\u00fcnstig, daf\u00fcr aber bereits neu pulverbeschichtet. Also kam das ganze Bremsenged\u00f6ns wieder ab, die Steckachsen raus, anschliessend die neuen Ankerbleche dran und auch alles andere wieder drauf. Und siehe da: Alles dreht sich.<\/p>\n